In der folgenden Tabelle sind die Stellen aus dem Matthäusevangelium angegeben, zu denen Sie eine Auslegung auf bibleworld.de finden. Die blau hinterlegten Felder geben wichtige Gliederungspunkte an, durch anklicken eines der grau hinterlegten Felder gelangen Sie zu der jeweiligen Textstelle.
1,1-2,23 | I. Vorgeschichte |
Mt 1,1 | Überschrift |
Mt 1,2-17 | Stammbaum Jesu |
Mt 1,18-25 | Die Geburt Jesu |
Mt 2,1-12 | Die Sterndeuter |
Mt 2,13-23 | Die Flucht nach Ägypten |
3,1-18,35 | II. Jesus in Galiläa |
3,1-4,25 | Vorbereitung d. Wirkens |
Mt 3,1-12 | Johannes der Täufer |
Mt 3,13-17 | Taufe Jesu |
Mt 4,1-11 | Versuchung Jesu |
Mt 4,12-25 | Erstes Auftreten Jesu |
Mt 5-7 | Die Bergpredigt |
Mt 5,1-2 | Einführung |
5,3-16 | Preisungen |
Mt 5,3-7 | Die Seligpreisungen (1) |
Mt 5,8-12 | Die Seligpreisungen (2) |
Mt 5,13-16 | Salz und Licht |
5,17-6,34 | Weisungen |
Mt 5,17-20 | Erfüllung des Gesetzes |
Mt 5,21-37 | Neue Menschlichkeit(1) |
Mt 5,38-6,4 | Neue Menschlichkeit(2) |
Mt 6,5-18 | Neue Gottesnähe (1) |
Mt 6,19-34 | Neue Gottesnähe (2) |
7,1-29 | Mahnungen |
Mt 7,1-14 | Rechte Entscheidung (1) |
Mt 7,15-28 | Rechte Entscheidung (2) |
8,1-9,35 | Jesu Vollmacht |
Mt 8,1-17 | Heilungen |
Mt 8,18-27 | Kleinglaube |
Mt 8,28-9,8 | Weitere Heilungen |
Mt 9,9-17 | Berufung d. Matthäus |
Mt 9,18-35 | Heilungen |
9,36-11,1 | Aussendungsrede |
Mt 9,36-10,4 | Berufung der Zwölf |
Mt 10,5-42 | Aussendungsrede |
11,2-12,50 | Beginn d. Entscheidung |
Mt 11,1-24 | Suchendes Fragen |
Mt 11,25-30 | Das leichte Joch Jesu |
Mt 12,1-50 | Jesu Anspruch |
13,1-53 | Rede ü. d. Himmelreich |
Mt 13,1-35 | Gleichnisse für alle |
Mt 13,36-53 | Gleichnisse für Jünger |
14,1-17,27 | Anbruch d.Himmelreichs |
13,54-14,12 | Ablehnung |
Mt 14,13-21 | Speisung der 5000 |
Mt 14,22-36 | Gang Jesu auf d. Wasser |
Mt 15,1-31 | Rein und Unrein |
15,32-16,12 | Von Gott gespeist |
Mt 16,13-20 | Messiasbekenntnis |
Mt 16,21-28 | Nachfolge |
Mt 17,1-13 | Verklärung Jesu |
Mt 17,14-27 | Jüngerbelehrung |
18,1-35 | Gemeinderede |
Mt 18,1-11 | Rangstreit |
Mt 18,12-20 | Verantwortung |
Mt 18,21-35 | Vergebung |
19,1-25,46 | III. Judäa u. Jerusalem |
19,1-20,34 | Weg nach Jerusalem |
Mt 19,1-2 | Aufbruch |
Mt 19,3-15 | Ehe,Ehelosigkeit,Kinder |
Mt 19,16-30 | Reichtum u. Nachfolge |
Mt 20,1-28 | Gleicher Lohn |
Mt 20,29-34 | Blindenheilung |
21,1-22,46 | Auseinandersetzungen |
Mt 21,1-17 | Einzug in Jerusalem |
Mt 21,18-27 | Vom Glauben |
Mt 21,28-32 | Die ungleichen Söhne |
Mt 21,33-46 | Die bösen Winzer |
Mt 22,1-14 | Vom Hochzeitsmahl |
Mt 22,15-33 | Gottes Macht |
Mt 22,34-46 | Gottes Gebot |
23,1-25,46 | Gerichtsrede |
Mt 23,1-39 | Schriftgelehrte,Pharisäer |
Mt 24,1-51 | Über die Endzeit |
Mt 25,1-13 | Zehn Jungfrauen |
Mt 25,14-30 | Talente |
Mt 25,31-46 | Vom Weltgericht |
26,1-28,20 | IV. Leiden, Auferstehung |
Mt 26,1-75 | Leiden Jesu I |
Mt 27,1-66 | Leiden Jesu II |
Mt 28,1-20 | Auferstehung Jesu |
Einführung
Das Matthäus-Evangelium steht im Neuen Testament an erster Stelle. Dies kommt nicht daher, weil es das älteste unter den vier Evangelien ist. Nach überwiegender Meinung der Exegeten ist das Markus-Evangelium vorher entstanden und wurde bereits von Matthäus verwendet. Es war aber über lange Zeit hinweg, in Antike und Mittelalter bis hin zur Neuzeit, das am meisten gelesene und ausgelegte Evangelium.
Wie bei den anderen Evangelien wird auch hier im ursprünglichen Text kein Verfasser genannt. Eine alte Tradition, für die uns Papias von Hierapolis um das Jahr 125 den ersten schriftlichen Beleg liefert, nennt Matthäus als Verfasser des Evangeliums. Papias schreibt:
Matthäus hat in hebräischer Sprache die Worte zusammengestellt, ein jeder aber übersetzte sie, wie er dazu in der Lage war.
Dieser Matthäus wird gleichgesetzt mit dem im Evangelium zum Jünger berufenen Zöllner (Mt 9,9). Nur hier trägt dieser Zöllner den Namen Matthäus, bei Markus und Lukas heißt er Levi, Sohn des Alphäus. Die Tradition geht davon aus, dass Levi und Matthäus identisch sind. In den Apostellisten aller drei Synoptiker gehört Matthäus zum Kreis der Zwölf Apostel.
Die moderne Exegese zweifelt daran, dass der Apostel Matthäus selbst das Evangelium verfasst hat und dass es sich dabei um eine Übersetzung aus dem Hebräischen handelt. Sie geht vielmehr davon aus, dass ein Schüler des Apostels als Verfasser gilt. Er benutzte das Markus-Evangelium und weitere Quellen, was ein Apostel, der Augenzeuge des Lebens Jesu war, wohl nicht nötig gehabt hätte. Auch lässt die Struktur des Textes nicht auf eine Übersetzung schließen, sondern vermittelt den Eindruck, dass das Evangelium von Anfang an durchgehend in Griechisch geschrieben wurde.
Inhaltliche Bezüge lassen darauf schließen, dass zur Zeit der Abfassung des Textes der Tempel in Jerusalem bereits zerstört war, was um das Jahr 70 geschah. Die moderne Exegese geht daher von einer Abfassung des Evangeliums wenige Jahre nach diesem Ereignis aus. Allgemein nimmt man an, dass das Matthäus-Evangelium um das Jahr 80 entstanden ist.
Der Evangelist war sehr wahrscheinlich ein jüdischer Schriftgelehrter, der sich zum Christentum bekehrt hat. In keinem anderen Evangelium werden die Auseinandersetzungen Jesu mit den Pharisäern so drastisch geschildert wie bei ihm. Nirgendwo sonst finden sich so viele Zitate aus dem Alten Testament, nirgendwo sonst wird Jesus so intensiv die Erfüllung der Verheißungen des Alten Bundes zugeschrieben. Obwohl der Evangelist dem judenchristlichen Milieu entstammt, ist in seinem Umfeld die Öffnung zu den Heiden bereits vollzogen und die Kirche ist an die Stelle der Synagoge getreten. Die Zeit des Evangelisten ist jedoch schon geprägt von einem Erkalten des ursprünglichen Eifers für den Glauben an Jesus Christus. Drastisch schildert er die Scheidung von Gut und Böse, die der wiederkommende Christus im Gericht vollziehen wird.
Die Gliederung des Evangeliums ist sehr kunstvoll. Er ergänzt den Markus-Stoff um eine Kindheitsgeschichte Jesu, die starke Anklänge an das Alte Testament aufweist. Nach der Taufe durch Johannes tritt Jesus zunächst in Galiläa auf und wandert dann weiter nach Judäa und Jerusalem, wo sein Leben durch Kreuzestod und Auferstehung seine Erfüllung findet.
Jesu Wirken wird strukturiert durch fünf große Reden Jesu. Zu erkennen ist diese Struktur jeweils durch den Hinweis, dass Jesus nun eine Rede hält und durch eine nahezu gleichlautende Wendung am Ende jeder Rede. Worte und Taten ergänzen einander und das eine ist ohne das andere nicht möglich. Dieser untrennbare Zusammenhang von Lehre und Tun soll auch Vorbild für die Kirche sein. Die Gliederung des Evangeliums wird in der obigen Tabelle durch den blau hinterlegten Text sichtbar. Erkennbar sind die vier Hauptteile (I-IV), sowie der Wechsel zwischen Tun und Lehre in den Teilen II und III.
1,1-2,23 | I. Vorgeschichte |
3,1-18,35 | II. Jesus in Galiläa |
3,1-4,25 | Vorbereitung d. Wirkens |
5,1-7,29 | Bergpredigt |
8,1-9,35 | Jesu Vollmacht |
9,36-11,1 | Aussendungsrede |
11,2-12,50 | Beginn d. Entscheidung |
13,1-53 | Rede ü. d. Himmelreich |
14,1-17,27 | Anbruch d.Himmelreichs |
18,1-35 | Gemeinderede |
19,1-25,46 | III. Judäa u. Jerusalem |
19,1-20,34 | Weg nach Jerusalem |
21,1-22,46 | Auseinandersetzungen |
23,1-25,46 | Gerichtsrede |
26,1-28,20 | IV. Leiden, Auferstehung |
Die nun folgende Auslegung des Evangeliums soll kein Kommentar im wissenschaftlichen Sinn sein. Ich verwende überwiegend den Text der Einheitsübersetzung. Nur an wenigen Stellen werden Unklarheiten des Textes und der Übersetzung angesprochen. Meine Texte sind überwiegend aus der Kommentierung der kirchlichen Sonntagslesungen entstanden und sollen vor allem geistliche Impulse sein. Verschiedene exegetische Texte aus Büchern und dem Internet, auch Texte der Kirchenväter, habe ich als Anregungen benutzt und diese werden teilweise auch zitiert, wobei nur der Verfasser des Zitats, nicht aber die genaue Herkunft angegeben ist. Je nach meinen Möglichkeiten werden die Texte von Zeit zu Zeit überarbeitet und ergänzt. Die verwendeten Bilder sollen das Verstehen des Textes vertiefen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen meiner Texte.