Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. (Mt 5,13)
Jesus hat in den Seligpreisungen gezeigt, welches Verhalten er von seinen Hörern erwartet. So zu leben erfordert Mut. Jesus weiß darum, wie leicht wir Menschen mutlos werden, wenn wir auf Widerstand stoßen, wie schwer es uns fällt, gegen den Strom zu schwimmen. Aber die Welt braucht Menschen, die durch ihr Leben das Himmelreich auf Erden erfahrbar machen. Sie sind das Salz der Erde.
Ohne Salz schmeckt das Essen nicht. Gäbe es keine Menschen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und wahre Menschlichkeit einsetzen, würde das Leben aller Menschen verkümmern. Der Mensch wäre nichts anderes als eine Nummer, ein Kostenfaktor, ein Rädchen im Getriebe. Aber jeder Mensch ist kostbar, jeder Mensch ist ein Individuum, jeder Mensch hat von Gott einen Namen, der nur ihm gehört und ihn als eigenständige Person auszeichnet, jeder Mensch hatte einen Auftrag von Gott, den nur er erfüllen kann.
Diese Individualität inmitten unserer Welt zu leben und sich für die einzusetzen, denen diese Individualität verweigert wird, erfordert Kraft und Mut. Jesus sagt nicht, dass nur wenige diese Kraft und diesen Mut aufbringen könnten. Er sagt zu allen seinen Zuhörern: Ihr seid das Salz der Erde. Jeder Mensch hat die Kraft dazu, weil wir diese Kraft nicht aus uns selbst zu nehmen brauchen, sondern weil sie von Gott kommt. Wir brauchen nur den Mut, im Vertrauen auf Gottes Hilfe den ersten Schritt zu tun. Das ist die Herausforderung an uns. Wenn wir ängstlich stehen bleiben, dann taugen wir letztlich nicht dafür, die Würze Gottes in die Welt zu bringen. Aber wir dürfen auch wissen: Jesus gibt uns unser ganzes Leben lang die Möglichkeit, immer neu damit anzufangen, wir dürfen es immer neu wagen, diesen Schritt zu tun.
Salz der Erde sein heißt den zu Mut haben, die Dinge beim Namen zu nennen und einzutreten für die Gerechtigkeit. - Dieser Mut lässt uns neue Wege gehen, auf die Gott uns führt.
Die Apostel sind Verkünder der himmlischen Dinge und salzen gleichsam mit Ewigkeit. Sie werden zu Recht Salz der Erde genannt, weil sie durch die Kraft der Lehre gleichsam salzen, das heißt die Körper für die Ewigkeit aufbewahren. (Hilarius von Poitiers)
Salz, das seinen Geschmack verliert, wird weggeworfen und zertreten.
Nicht der wird von den Menschen zertreten, der Verfolgung leidet, sondern der aus Angst vor der Verfolgung schal wird. Denn zertreten werden kann nur der, der am Boden ist. Am Boden liegt aber nicht, wer trotz vieler Leiden auf der Erde dennoch mit seinem Herzen fest im Himmel verankert bleibt. (Augustinus)